Zwei befreundete ältere Frauen aus der ehemaligen DDR spielen auf einer gemeinsamen Urlaubsreise in Andalusien ein seltsames Spiel. Jede erzählt einen Tag lang aus ihrem Leben und darf dabei von der anderen nicht unterbrochen werden. Doch dann verselbständigt sich die Angelegenheit. Beide verfallen dem Sog ihrer Erinnerungen und haben schließlich Schwierigkeiten, zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden. Völlig gegensätzliche Standpunkte und Verhaltensweisen zur DDR-Zeit führen letztlich auch noch nach vielen Jahren zu Hass aufeinander bis hin zum "Duell". Ein interessantes Buch über Freiheit und individuelle Verantwortung in Diktaturen und die Relativität subjektiver Sichtweisen und Erinnerungen.
1950: Der Vater von fünf kleinen Kindern stirbt an den Folgen schicksalhafter Ereignisse und Erlebnisse. Der älteste Sohn - gerade eben zehn Jahre alt geworden - wird von seiner Mutter in die Pflicht genommen, an Vaters Stelle Verantwortung für die Familie zu übernehmen. Diesen "Auftrag" nimmt er entsprechend seinem kindlichen Verständnis an und beginnt, sich auffallend früh mit den Fragen von Gut und Böse, von Macht und Ohnmacht auseinanderzusetzen. Als Heranwachsender wird ihm klar: In den Geschichtsbüchern handeln nur die Großen und Mächtigen. Er fragt sich, ob denn der machtlose kleine Mann keine Verantwortung trägt. Die Antwort auf diese Frage sucht er fortan nicht mehr in der "Weltgeschichte" der Großen. Er sucht sie in der kleinen Geschichte seiner Vorfahren "und fragt seine Väter". Deren Erleben und Entscheiden, Erdulden und Aufbegehren werden so zu Botschaften für ihn als den Suchenden.
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