Beschreibung
Am 1. Mai 1889 beflaggten und illuminierten zahlreiche Bürger in Magdeburg – Buckau ihre Fenster. Es war ein besonderer Tag! Nach Kanonenschüssen auf einem Sammelplatz am Buckauer Friedhof wälzte sich ein Menschenstrom mit Pechfackeln, farbigen Papierlaternen und mehreren Musikkorps durch die Schönebecker Straße, Thiemstraße, Feldstraße, Coquistraße nach der Freien Straße. Es waren die Beamten und Arbeiter des Grusonwerkes, die hiermit den „Geh. Commerzienrath“ Gruson feierten, der an diesem Tag den fünfzigsten Jahrestag seines Eintritts in das Berufsleben beging und das Ehrenbürgerdiplom seiner Heimatstadt Magdeburg empfangen sollte. Der Fackelzug brauchte zum Vorbeipassieren jeweils 30 Minuten, der Menschenandrang war kolossal.
Auf dem prächtig illuminierten Balkon der Villa in der Freien Straße stand Hermann Gruson mit seinen Angehörigen. Dort sang der Sängerchor des Grusonwerkes eine ihm gewidmete Festhymne und Schlossermeister Lüderitz brachte ein „Hoch“ auf den Geheimrat aus, in das das Publikum, das nach Tausenden zählte, begeistert einstimmte. Kanonenschläge wurden abgefeuert…
Die Autoren
Dr. paed. Gertrud Dörsing
Konzept und Text des Buches: Dr. paed. Gertrud Dörsing, Magdeburg, Lehrerin für Deutsch und Geschichte, Lehrerin im Hochschuldienst, Autorin des Buches über Helene Gruson, die zweite Frau von Hermann Gruson, erschienen im Dr. Ziethen-Verlag 2019.
Horst R.A.H. Schmidt
Illustrationen: Horst R.A.H. Schmidt, Magdeburg, Maler und Grafiker, studierte an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg in der Brandenburger Straße (an der ersten Kunstgewerbeschule Europas, gegründet 1790) und war als Gebrauchsgrafiker und Werbegestalter tätig, entwarf u.a. die Bandstahlplastik „Hexentanz“ für die obere Seilbahnstation am Hexentanzplatz und gestaltete die Bücher „Magdeburger Skizzen“, „New Yorker Skizzen“ und „Besinnlich in den neuen Tag“. Er entwickelte und gestaltete verschiedene Logos und Signets u.a. auch das Symbol der Biotonne für Magdeburg.
Mit einem Nachwort von Dipl. Ing. (FH) Heinz Just:
geb. am 02.12.1935 in Leipzig
1952 Abschluss der Schlosserlehre und Beginn der Berufstätigkeit in einer Werkzeugmaschinenfabrik
seit 1953 lebt er in Magdeburg und schloss 1956 das Studium zum Fachschulingenieur an der Ingenieurschule am Krökentor im Bereich Walzwerkmaschinenbau ab,
1956 bis 1991 arbeitete er in der Konstruktion und Projektierung des Thälmannwerkes, zum Arbeitsgebiet gehörten auch Angebote und Vertragsverhandlungen,
1992 nachträgliche Graduierung zum Dipl. Ing. (FH),
nach der Berufstätigkeit arbeitete er mit viel Elan und Zielstrebigkeit die Industriegeschichte von Mitteldeutschland und speziell der Stadt Magdeburg auf, seit 1996 ist er im Technikmuseum Magdeburg tätig und fand dort zu einem erfüllenden neuen Hobby, er führt Museumsführungen in dieser Einrichtung durch.